4.2. – 6.5.2007
Anche se non posso focalizzarti - sie nel mio sguardo, erster Teil: Eine Untersuchung der Wahrscheinlichkeit von Begegnung im urbanen Raum
Petra Elena Köhle und Nicolas Vermot Petit-Outhenin (*1977/1977, leben und arbeiten in Zürich) arbeiten seit einigen Jahren an gemeinsamen Projekten. Im Frühling dieses Jahres reisten sie im Rahmen einer dafür aufgestellten Versuchsanordnung für 21 Tage getrennt nach Palermo, wo sie ihre jeweiligen Wege und Tätigkeiten detailliert aufzeichneten; denn sie sollten später nachweisen können, wo sie sich zu jedem Zeitpunkt ihres Aufenthalts befanden. Mit GPS und Diktafon, mit Fotokamera und Notizblock ausgestattet, durchwanderten die beiden die sizilianische Stadt, mit dem Ziel zu untersuchen, ob zwei Menschen, die einander begegnen wollen, sich in einem Stadtgebiet von der Fläche von 22'000 Fussballfeldern, tatsächlich irgendwo, irgendwann treffen, – auch wenn die Spielregeln das systematische Suchen des andern verbieten. Entstanden ist dabei eine Fülle von Dokumenten (Tagebuchaufzeichnungen, Fotografien, Tonaufnahmen, Videos), die zusammen ein Porträt der Stadt Palermo ergeben, das sich grundsätzlich von einer touristischen Sichtweise unterscheidet. Gleichzeitig dokumentieren sie aber auch die Stimmungen und Gedanken der beiden Protagonisten, die sich zwar alleine an diesem fremden Ort bewegen, vom Gedanken an die eventuelle Begegnung mit dem anderen aber regelrecht vereinnahmt sind. So führen die nüchtern aufgestellten Spielregeln eine Situation herbei, in der sich die Beiden mit ihrer Fremdheit, Einsamkeit und Sehnsucht auseinandersetzen müssen; eine Situation, die innere Monologe über zufällige oder schicksalhafte Begegnungen, über das Suchen und Jagen, über Regeln und deren Überschreitungen provozieren.