Das Kunsthaus Glarus bietet eine Plattform für die Präsentation Schweizer und internationaler zeitgenössischer Kunst sowie der Sammlungsbestände des Glarner Kunstvereins und des regionalen Kunstschaffens. Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich das Kunsthaus Glarus mit pointierten Positionen zeitgenössischer Kunst in der schweizerischen Museumslandschaft sowie der internationalen Kunstszene einen Namen gemacht und ist trotz seiner peripheren Lage zu einem der Zentren Schweizer Gegenwartskunst geworden. Die Ausrichtung des Kunsthaus Glarus verfolgt das Schaffen von Künstler:innen insbesondere einer jüngeren Generation, die noch nie oder kaum in institutionellen Kontexten der Schweiz gezeigt wurden. So hatten heute bekannte Schweizer Künstler:innen wie etwa Urs Fischer, Mathis Gasser, Raphael Hefti, Flora Klein, Ugo Rondinone, Kilian Rüthemann oder Vanessa Safavi ihre erste institutionelle Einzelausstellung im Kunsthaus Glarus. Ebenso wurden internationale Positionen erstmals im institutionellen Rahmen in der Schweiz gezeigt, so etwa Daphne Ahlers, Maja Bajevic, Nina Beier, Bonnie Camplin, Helen Chadwick, Jay Chung und Q Takeki Maeda, Peter Doig, Hélène Fauquet, Sophie Gogl, Shana Moulton, Marlie Mul, Nicole Wermers, Bri Williams oder Yorgos Sapountizis.
Die Entwicklung neuer Arbeiten steht bei den Ausstellungen im Vordergrund. Das Kunsthaus Glarus erfüllt damit eine wichtige Funktion an der Schnittstelle zwischen kleineren Ausstellungsräumen und grösseren Institutionen und fördert die Karrieren noch wenig erprobter künstlerischer Positionen und deren Kombinationen. Einzelausstellungen im Kunsthaus Glarus bieten vielen die Möglichkeit, neue Werkgruppen zu entwickeln und bilden oftmals eine wichtige Etappe in den frühen Karrieren der Kunstschaffenden. Zuweilen werden auch neue Werke mit bereits etablierten Künstler:innen erarbeitet, deren Werke und Kontexte für eine jüngere Generation und aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen weiterhin relevant sind.
Als einzige grössere Kunstinstitution im Kanton Glarus ist das Kunsthaus für das kunsthistorische Erbe der Region verantwortlich und baut kontinuierlich Brücken zwischen zeitgenössischen Positionen und den Sammlungsbeständen des Glarner Kunstvereins. Neben dem Programm von Wechselausstellungen werden punktuell ausgewählte Werkzusammenhänge aus den Sammlungen des Glarner Kunstvereins gezeigt. Einmal jährlich findet eine Ausstellung mit Fokus auf das Glarner Kunstschaffen statt. Die traditionelle unjurierte Jahresausstellung wechselt sich mit einer alle zwei Jahre stattfindenden thematischen oder jurierten Ausstellung ab.
Direktorinnen seit 1992:
1992-1995 Annette Schindler
1996-2001 Beatrix Ruf
2001-2007 Nadia Schneider Willen
2008-2015 Sabine Rusterholz Petko
2015-2021 Judith Welter
2021- Melanie Ohnemus