Architektur
Form
Das Kunsthaus Glarus wurde vom Architekten Hans Leuzinger geplant und 1952 eröffnet. Die prägnante ikonografische Erscheinung des Gebäudeensembles taucht zwischen den Bäumen des Stadtparkes auf und vereint sich mit der Bergkulisse im Hintergrund. Die einfachen kubischen Volumen sind aus grossflächigen, fensterlosen Mauern in gelbem Backstein gebaut. Sie bilden Projektionsflächen für das Schattenspiel der Bäume und widerspiegeln die Nutzung als Ausstellungsräume – die Wand als Bildträger. Die massiven Baukörper stehen im Kontrast zu den filigranen Kronen aus Glas. Die kristallin wirkenden Giebeldächer aus mattiertem Drahtglas verbinden sich mit dem Himmel und der Bergkulisse von Glarus. Die klare Formensprache, der Bezug zum Naturraum und die prägnante Materialisierung geben dem Kunsthaus seinen spezifischen Charakter.
Raum
Sowohl das Foyer als auch der Seitenlichtsaal sind raumhoch verglast. Die Räume öffnen sich zur Umgebung, der Park wird Teil der Ausstellung. Im Gegensatz dazu sind die Oberlichtsäle geprägt von verputzten Wänden ohne Öffnungen. Das Licht wird über die Glasdecke diffus im Raum verteilt. Die Abfolge von offenen, seitlich belichteten Räumen und introvertierten Räumen mit zenitalem Licht prägt die Stimmung des Hauses. Die fein abgestimmte und einfache Materialisierung der Innenräume mit Böden aus geschliffenen Kunststeinplatten, Türzargen und Sockelleisten aus Holz oder Kunststein sowie Türen und Eingangstresen ebenfalls aus Holz schaffen eine helle und warme Atmosphäre, welche an nordische Architektur erinnert. Die einfache Materialisierung, die Direktheit der Konstruktion, die spezifischen Raumgrössen und Proportionen und die Inszenierung des Lichtes machen das Kunsthaus zu einem dichten räumlichen Erlebnis.