25.10. – 29.10.2006
Home Made - Do-It-Yourself Soundelectronics
Do-it-yourself! – Gerade in der elektronischen Musik eine immer wieder neu zu entdeckende Notwendigkeit – Künstler, Musiker und weitere neugierige Zeitgenossen bauen eigene Musikinstrumente oder verändern bestehende Geräte, knacken den hartnäckigsten Maschinen-Code und erweitern ihr elektrisch-elektronisches magnetisches Sound-Können. Die Resultate sind vielfältig: manchmal einleuchtend, manchmal quer, oft überraschend und in jedem Fall klingend.
Parallel zum visuell ausgerichteten Festival Nondeleted3 zeigen im Rahmen von Home Made eine Reihe von Künstlern im Kunsthaus Glarus ihre Erfindungen, Visionen und Installationen im Bereich des Klanges und regen zum Nachbauen und Neuerfinden an.
Der Zürcher Klangkünstler Andres Bosshard hat vor dem Kunsthaus Glarus einen kleinen Klanggarten eingerichtet, der im Vorfeld der Veranstaltung im Rahmen eines Workshops zusammen mit einem jugendlichen Publikum geschaffen worden ist. Hier wachsen und gedeihen Töne wie klingende Pflanzen. Töne aus der Stadt Glarus, Umgebungsgeräusche und künstliche Klänge fügen sich zu einem subtilen, Raum- und Klangerlebnis. Michael Egger und Maité Colin forschen zusammen unter dem Label [a n y m a]. Sie präsentieren eine interaktive Installation mit selber erfundenen Instrumenten wie dem Videomonochord oder dem Videobass. Die Klanginstallation des Zürcher Musikers Thomas Peter transformiert mechanisch-künstliche Bewegungen in natürliche Klänge. Sie evoziert klanglich eine schwirrende Stimmung, in der sich alles bewegt und doch stillzustehen scheint. Der Künstler arbeitet dabei mit alltäglichen Elektroinstallationen. So können Zuschauer die Entstehung der Klänge auch visuell nachvollziehen. In den Installationen des Solothurner Künstlers Christoph Hess alias Strotter Inst spielen alte Lenco-Plattenspieler eine wichtige Rolle. Ihre einfache, repetitive Mechanik inspiriert den Künstler zu überraschenden und manchmal provokativen Klangwelten mit und ohne Vinyl-Platten.