4.2. – 6.5.2007
Jakob Wäch – Ein unbekannter Bekannter aus der Sammlung des Glarner Kunstvereins
Der Glarner Künstler Jakob Wäch ist ein unbekannter Bekannter: Er starb zu jung um ein grosses Werk zu hinterlassen, zu früh, als dass man hätte feststellen können, ob sich die Hoffnungen in das Talent des Malers als richtig erwiesen haben. Heute sind gerade einmal 30 Gemälde und 100 Zeichnungen Wächs bekannt, von denen sich ein nicht unwesentlicher Teil in der Sammlung des Glarner Kunstvereins befindet. Jakob Wäch, Sohn eines Metzgermeisters aus Glarus, äusserte schon früh den Wunsch, sich der freien Kunst zuzuwenden. Er wechselte deshalb 1911 von der Zeichnungsschule für Industrie und Gewerbe in St. Gallen an die Debschitzschule in München, an der neben kunstgewerblichen Studien auch freie Kunst unterrichtet wurde. Als er sich bei Ausbruch des Weltkrieges gezwungen sah, in die Schweiz zurückzukehren, fand er im Künstler Alexander Soldenhoff (1882 – 1951) in der künstlerisch wenig inspirierenden Enge seiner Heimat einen welterfahrenen Gesprächspartner. Ihre Freundschaft trug die Züge einer intensiven Lehrer-Schüler-Beziehung, wie sich im Vergleich gewisser Werke aus jener Zeit deutlich erkennen lässt. Wäch hinterlässt bei seinem Tod (er starb 1918 an der Spanischen Grippe) ein Bild, das alle anderen im Bezug auf Dimension und Komplexität der Komposition überragt; im «Grossen Selbstbildnis», um 1917, in dem er sich gleich dreimal selbst porträtiert hat, zeigt sich der junge Mann als jemanden, der sich gerade selbst entdeckt, sich und sein künstlerisches Selbstverständnis beim Malen befragt.
Die von Roman Kurzmeyer kuratierte Ausstellung im Kunsthaus Glarus, 1997, zu der auch eine Monographie des Künstlers erschienen ist, holte Wäch aus der Vergessenheit zurück. 2003 konnte das Kunsthaus Glarus ergänzend zu den schon vorhandenen Gemälden, weitere Werke des Künstlers als Dauerleihgabe bei sich aufnehmen. Die Ausstellung im Kunsthaus Glarus zeigt nun Jakob Wächs Schaffen anhand von Werken aus der Sammlung und stellt dieses – durch einige Leihgaben ergänzt – Arbeiten des befreundeten Künstlers Alexander Soldenhoff gegenüber.