26.2. – 25.6.2023
Karen Kilimnik
Swan Lake
Das Werk von Karen Kilimnik nimmt seit den 1990er-Jahren eine bedeutsame Position in der internationalen zeitgenössischen Kunst ein. Kilimnik verbindet in ihrer Praxis kunsthistorische Stile, kulturelle Codes und prominente Figuren aus der romantischen Malereitradition, dem Ballett und der Oper mit denjenigen des zeitgenössischen Glamours und der Popkultur. In ihrer künstlerischen Praxis verwendet sie vielfältige Medien wie Malerei, Zeichnung, Collage, Fotografie, Video und Installation. Ihre Arbeit ist von der Aura einer gewissen Leidenschaft geprägt, die sich aus umfangreichem Wissen über ausgewählte Themenbereiche speist. In Kilimniks Werk nehmen das «Aufführen» und die «Aufführung» selbst eine bedeutsame Rolle ein. Schon in den späten 1980er- und frühen 1990er-Jahren zeigte Kilimnik Mise en Scène-Installationen, die Übertragungen von Bühnenaufführungen darstellten. Immer wieder hervorgehoben wurde hierbei ihre Leidenschaft für das russische Ballett. Mit fragmentarischen Mitteln aus Bühnenprops, Nebelschwaden, Sound und Licht lässt Kilimnik eine Situation entstehen, die das Abschweifen in imaginierte Erzählungen anregt. Die aktuelle Ausstellung zeigt zwei installative Situationen mit Kilimniks Werken Swan Lake (1992) und Kitri and friends at the garden folly (2004). Sie werden von Malereien aus verschiedenen Herkunftsjahren flankiert, die das Motiv der «Lichtung als Bühne» abbilden sowie sich inhärent mit dem Erscheinenden und Abwesenden beschäftigen. Mit diesen und weiteren Werken hebt die Ausstellung Kilimniks Fähigkeit hervor, als Künstlerin die Bedingungen etablierter Narrative in und ausserhalb ihrer Zeit immer wieder neu zu verhandeln.
Zur Ausstellung erscheint ein Gespräch zwischen Sabrina Tarasoff und Melanie Ohnemus.