27.10.–28.10.2006

Nondeleted 3 - die nicht gelöschten Bilder

Seit Jahren beschäftigen sich Amateure mit bewegten Bildern. Kodak brachte 1965 den Super-8-Film auf den Markt und löste damit eine Welle des Enthusiasmus für das Heimkino aus. Gedreht wurde wacker, geschnitten und montiert etwas weniger und das Schauen blieb meist einem intimen Kreis vorbehalten. In den 70er Jahren verdrängte Video zusehends das Zelluloid-Material. Das Rohmaterial ist viel billiger, es kann gelöscht und überspielt werden, die Entwicklung entfällt. In den letzten Jahren hat eine weitere Entwicklung stattgefunden: Die Digitalisierung. Obwohl uns die Werbung die Verschmelzung von Aufnahme und Nachbearbeitung als kreative logische Entwicklung verkauft, ist das Nachbearbeiten der unendlichen Materialfülle nicht weniger aufwändig geworden – nur das Löschen elektronischer Bilder ist kinderleicht… Wir fragen deshalb: Wo sind die Amateure, die ihr Videomaterial lieben und so aufbereiten, dass sie es vorführen können? Was wird aufgezeichnet, woraus konstituiert sich das kollektive Bilder-Gedächtnis? Oder anders gefragt, welches sind Bilder, die nicht gelöscht werden? Das Glarnerland hat eine bis heute weitgehend unerforschte, aber reiche Vergangenheit an FilmerInnen, VideastInnen und FotografInnen. Das internationale Glarner Amateurvideo- und Digitalfotofestival Nondeleted zeigt im Kunsthaus Glarus, was im Privaten blüht.
Parallel zu Nondeleted werden auch Einkanal-Videoarbeiten von den Kunstschaffenden Annelise Coste (*1973, lebt und arbeitet in Zürich und Frankreich), Marco Poloni (*1963, lebt und arbeitet in Genf und Chicago) und Daniel Schibli (*1966, lebt und arbeitet in Zürich) gezeigt.

Ein Projekt von imachine projekt ag, kaba roessler in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Glarus und kurzfilme.ch

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