18.5. – 18.5.2019
Osmosis
Caterina Barbieri (IT/DE), Gabriele Garavaglia (IT/CH), Bendik Giske (NO/DE), Lolina (EST/UK) / Visuals by Vera Karlsson, Albrecht Pischel (DE)
Die Veranstaltung Osmosis bringt Musiker*innen und Künstler*innen zusammen, die sich auf unterschiedliche Weise für das Zusammenspiel von sozialem und architektonischem Raum und Klang, sowie für die manipulativen Effekte von Minimalismus und Repetition interessieren. Als Teil des Programms Off Kunsthaus Glarus initiiert der Abend im Güterschuppen ein experimentelles Format zwischen Performance, Konzert und Ausstellungssituation. Ausgehend von ihren jeweiligen Kontexten – elektroakustische Komposition, Jazz-Improvisation, experimentelle Club-Musik, Performance – konfrontieren Caterina Barbieri, Gabriele Garavaglia, Bendik Giske, Lolina und Albrecht Pischel die komplexen Beziehungen von Raum, Sound und Körper. Caterina Barbieri produziert ihre Musik hauptsächlich mit analogen modularen Synthesizern. Ihre Kompositionen untersuchen die räumlichen Qualitäten von elektronisch generiertem Sound, der bei ihr fast skulpturalen Charakter annimmt. Ausgehend von minimalistischen Strukturen generiert Barbieri in ihren Sets elegante, an Trance-Musik erinnernde Harmonien, komplexe rhythmische Strukturen und treibende Atmosphären. Ihr neues Album, Ecstatic Computations, erscheint Anfang Mai auf dem renommierten Independent Label für experimentelle elektronische Musik, Editions Mego. Lolina ist Produzentin und Performerin elektronischer Musik. Ihre selbst veröffentlichten Alben und EPs - RELAXIN with Lolina EP (2015), Live in Paris (2016), Lolita EP (2017), The Smoke (2018) - sind digitale lo-fi Schlafzimmer-Studio-Produktionen mit sich wiederholenden Vokalkompositionen. Im Anschluss an ihre Veröffentlichung Live in Geneva (2019), wird Lolina in Glarus einen neues Liveset mit experimentellem Beatbox und Visuals von Vera Karlsson performen. Der Saxophonist Bendik Giske erprobt queere Aspekte von Körperlichkeit, Ausdauer und Verletzlichkeit. In der minimalistischen Wiederholung von Sounds und Gesten im Raum entwickeln seine Performances transzendentale Qualität. In Glarus wird er ein komplett akustisches Set spielen. Gabriele Garavaglias Performances beruhen auf minimalen Eingriffen in das äusserliche Erscheinungsbild von Menschen in bestimmten sozialen Situationen, wie zum Beispiel Ausstellungseröffnungen. Solche Situationen werden durch diese Interventionen beiläufig verändert. Für die Serie von Editionen Commission Roundabouts, hat Albrecht Pischel unter anderem Künstler*innen dazu eingeladen imaginäre Kreiselskulpturen zu entwickeln, die auf sich drehenden Schallplatten präsentiert werden. In Glarus zeigt er Commission Roundabout von Kathi Hofer, Alexi Kukuljevic, Veit Laurent Kurz, Matt Mullican, Dan Peterman, Raphaela Vogel und B. Wurtz. Das Zusammenspiel von Raum und Sound wird hier auf direkter und indirekter Ebene verhandelt.
Organisiert von Jan Vorisek