26.1. – 30.3.2003

Gustav Schneeli Werke aus der Sammlung: Die Porträts von Gustav Schneeli

Gustav Schneeli (1872 – 1944), Sohn einer überaus wohlhabenden Glarner Holzhändlerdynastie, ist nicht nur eine derjenigen Persönlichkeiten, die den Bau des Kunsthaus Glarus überhaupt erst ermöglicht haben, er war selber auch Kunsthistoriker, Diplomat, Genealoge und Künstler. Mit seinem grossbürgerlichen Habitus bewegte er sich mit Vorliebe in vornehmen Kreisen, was sich deutlich in seinen Porträts niederschlägt. Schneeli war Freizeitmaler, da er sich der Kunst aufgrund des Ausbleibens anderer Pflichten widmen konnte. Dennoch war die Malerei für ihn eine Lebensaufgabe, die er mit Regelmässigkeit und Ernsthaftigkeit betrieb.
Schneeli begann seine künstlerische Tätigkeit als Porträtist, dasjenige Genre, das ihm rückblickend gesehen am meisten lag. Er war bemüht, das Geistige der Personen zu erfassen und so die verschiedenen Temperamente darzustellen. Dabei war der Vorgang der Einfühlung für ihn gleichsam Methode, um sein eigenes zurückhaltendes Temperament zu überwinden. Der Gesichtsausdruck der Porträtierten ist oftmals nachdenklich oder melancholisch; Schneeli, der melancholische Stimmungen kannte, fand diese in den Menschen, die er malte wieder.
Schneeli hatte sich sowohl als Kunsthistoriker (als Student von Prof. Jakob Burckhardt an der Universität Basel), als auch als Künstler der Kunst der Vergangenheit verschrieben. Seine Malerei wird deshalb nur am Rande von den zeitgenössischen Strömungen berührt.
Im Kabinett wird nun seit langer Zeit wieder einmal eine Auswahl von Schneelis Porträts aus den 1910 er bis 1930er Jahren präsentiert.

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