27.5. – 19.8.2007
Photographers in Conflict
Goran Galić und Gian-Reto Gredig (*1977/1976, leben und arbeiten in Zürich)haben im letzten Jahr mit ihrer ersten gemeinsamen Arbeit «Ma biće bolje - wird schon wieder» (2001-2005) auf sich aufmerksam gemacht. Mittels Fotografie, Text und Video konstruieren sie ein vielschichtiges Geflecht aus Bilddokumenten, Erzählungen und persönlichen Erinnerungen, aus dem sich ein fragmentarisches und bewusst subjektives Bild des heutigen Bosnien-Herzegowina zusammenfügen lässt. Wenn Goran Galić, der Autor der Fotografien und Texte, vor Gian-Reto Gredigs Videokamera beispielsweise sein eigenes Tun hinterfragt, entstehen dabei nicht nur interessante Bezüge zwischen den verschiedenen Medien; es wird damit auch die Rolle der – nicht nur in Kriegszeiten – zu manipulatorischen Zwecken missbrauchten Fotografie problematisiert und die grundsätzliche Frage nach der Darstellbarkeit der Realität mittels Fotografie gestellt.
In ihrer aktuellen Arbeit «Photographers in Conflict» befragen die beiden Künstler nun diejenigen Protagonisten, deren Bilder aus Konflikt- und Katastrophengebieten täglich um die Welt gehen. Um die asymmetrische (Macht-) Beziehung zwischen Bildproduzent und Abgebildetem für einmal umzukehren, werden die Fotojournalisten, im Stile historischer Porträts von Machthabern, fotografiert und nach einem festgelegten Fragekatalog vor der Kamera interviewt. Galić und Gredig vertiefen mit dieser neuen Arbeit, welche sie im Kunsthaus Glarus zum ersten Mal präsentieren werden, ihre Untersuchung und Hinterfragung von Wirklichkeitskonstruktion mithilfe von Fotografie und Video.