12.2. – 6.5.2012

Daniel Gustav Cramer & Haris Epaminonda The Infinite Library

Im Untergeschoss wird das Projekt The Infinite Library gezeigt, das seit 2007 im Austausch zwischen Daniel Gustav Cramer und der Künstlerin Haris Epaminonda entsteht und fortlaufend ergänzt wird. Es besteht aus einem Archiv von Büchern, die aus den Seiten antiquarischer Exemplare collagiert und neu gebunden werden. Oft handelt es sich um Bildbände, die auf diese Weise zu neuen Kausalitäten verbunden werden. Im vorderen Raum wird eine Collageserie gezeigt, die aus dem Bildmaterial einer Publikation gotischer Bildtafeln neu gestaltet wurde. Im Korridor erlaubt eine Videoarbeit einen etwas tieferen Einblick ins Projekt, indem einzelne Seiten der Bücher umgeblättert werden. Die Gesamtheit bleibt jedoch verborgen und bis auf weiteres unvollendet. Der Projekt-Titel nimmt Bezug auf José Luis Borges‘ fantastische Beschreibung einer in endlosen hexagonalen Räumen organisierten Bibliothek. Sie dient dem Autoren als Metapher für das Universum, in dem sich der Mensch auf der endlosen Suche nach dem gesamten Wissen befindet. Die Beschäftigung mit gefundenem Bildmaterial und dem Medium des Buches stellt ein gemeinsames Interesse und ein wiederkehrendes Motiv in den Arbeiten Cramers und Epaminondas dar. Im digitalen Zeitalter kann dieses Interesse am vermeintlich alten Medium des Buchs und dem Remix von bestehendem Bildmaterial und Wissen auch als ein Kommentar zu den aktuellen kulturellen Techniken des Publizierens und Archivierens sowie dem Umgang mit der unendlichen Vielfalt von Bildern und Wissen verstanden werden.

(Unterstützung)

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